Der Schnarchjournalist
10. April 2011 2 Kommentare
Von Ruben Ballutschinski
Als ich Dirk Kurbjuweits unsäglichen Artikel im Spiegel las, wusste ich nicht, ob Arroganz oder Dummheit hinter seinen Ausführungen steckte. Ich befürchte, es war eher Dünkel als Dummheit. Zu „Wutbürgern“ stempelte Kurbjuweit darin jene Bürgerinnen und Bürger ab, die sich gegen zukunftsweisende Großprojekte dadurch wehren, dass sie auf die Straße gehen, demonstrieren, gar lauthals und auf dem Rechtswege versuchen, diese Heil bringenden Großbaustellen der Bundesrepublik in Investitionsruinen zu verwandeln. Bah, was widerlich, nicht wahr? Und wie dreist, oder? Sich beschweren und auch noch frech vor Gericht ziehen! Pfui, meint Herr Kurbjuweit. Natürlich weiß jeder, der seine sieben Brezeln beieinander hat, dass Kurbjuweits „Wutbürger“ nichts anderes als mündige Bürger sind. Die Herabsetzung zum Wutbürger ist nicht anders als infam zu nennen. Umso merkwürdiger und geradezu surreal anmutend erscheint mir der Siegeszug dieses Begriffes; einer Wortschöpfung, die genauso gut der Giftküche widerlichster Potentaten, Aristokraten oder der chinesischen KP entstammen könnte.
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