Von gewissen Zwängen
24. April 2012 1 Kommentar
oder: Ein Abgesang auf politische Kultur
Die Straßenausbaubeitragssatzung
beschwor den Frust der FWS,
als in der Stadtvertretersitzung
beschlossen wurde, denn gemäß
der Ordnung, die bislang gegolten,
steht vor Beschluss Beratung an.
Dank Warmers Worten aber wollten
die Schwarzrotgrünen jetzt schon ran.
„So einen Ausschuss“, sprach der Björn,
„braucht’s zwingend zum Beschließen nicht.“
Das hörten Delfs und Siepert gern,
selbst wenn’s der Satzung widerspricht,
die die Geschäfte regeln sollte,
auf die man regelmäßig pocht,
der jeder Anerkennung zollte,
auch wenn sie keiner je gemocht,
wenn sie sich gegen die Int’ressen
der jeweils eigenen Fraktion
benutzen ließ. Doch machtvergessen
agierte die Koalition
der Willigen, beschloss Vollzug,
bevor die Messe noch gelesen;
verschärft die Front. Das war nicht klug,
doch das sind die noch nie gewesen.
Jetzt schmollt nicht nur die FWS,
es zürnen auch die Liberalen
dem Hilger von der SPD,
dem sie zwar Rücktritt nicht empfahlen,
doch öffentliche Zweifel säten,
warum als Chef vom Bauausschuss
er dessen Rechte nicht vertreten?
Sie trafen also den Beschluss,
den Arbeitskreis zu boykottieren,
sobald es um die Satzung geht.
Was hatte man noch zu verlieren,
dass man sich so ins Abseits dreht?
Im Ausschuss war man nämlich einig,
dass alles seine Ordnung hat,
dass der Finanzausschuss alleinig
als Fachausschuss das Sagen hat.
Obwohl auch Warmer erst vor Tagen
dem Bauausschuss die Kompetenz
in Sachen Straßenausbaufragen
testierte, sprach die Konferenz
aus Schwarzrotgrün sich hiervon frei.
Wobei Nils Hilger in der Rolle
des Leiters ausgenommen sei:
„Man kann nicht immer wie man wolle“,
sprach er und wünschte sich dabei,
dass das nicht mehr geschehen solle.
Doch wer jetzt glaubte, dass der Mann
nach dem Geständnis der Negierung
nur noch den Dienst quittieren kann,
hat keine Ahnung von Regierung.
Und die Moral von der Geschicht‘?
Räson besiegt Gewissenspflicht.
Was gesagt werden muss