Wer aber von euch leben will
22. April 2011 2 Kommentare
Ich schenkte aus dem Nichts heraus dem Menschensohn das Leben.
Hab Nahrung, Wärme, nicht zuletzt auch Liebe ihm gegeben.
Ich wachte über seinen Schlaf, ich hielt ihn bei der Hand.
Für kurze Zeit war ich der Gott, der seine Welt umspannt.
Der Mensch ward größer, stärker, klüger; sollt‘ ich ihn länger hüten?
Selbst wenn die Welt gefährlich ist, wie konnte ich verbieten,
dass er das Leben, mein Geschenk, in eigne Hände nahm
und beim Versuch, es auszukosten, an die Neige kam?
Nun liegt zerschmettert er im Sand, mein heißgeliebter Sohn
und seine Brüder rütteln jetzt an ihres Vaters Thron.
Wo ich denn wohl gewesen sei, als Menschen in Gefahr?
Warum ich ihm sein Leben nahm, wo ich es doch gebar?
Ach, Kinder, sie verstehen nicht, dass, wenn ich sie behüte,
ersticken sie im lähmenden Gefängnis meiner Güte.
Entscheidet und dann lasset euch vom goldnen Käfig blenden;
wer aber von euch leben will, wird mit dem Tode enden.
Der blackbekblog wünscht Frohe Ostern und freut sich auf ein Wiederlesen am kommenden Dienstag nach Ostern.
Sieh an, es dichtet noch. 😉 Frohe Ostern!
Ach, das ist doch schon 6 Jahre alt…
Aber ich wünsche ebenfalls, frohe Ostern gehabt zu haben! 🙂